Die Emil-Molt-Stiftung sammelt Spendengelder zur Förderung der Waldorflehrerausbildung

Die neu gegründete Emil-Molt-Stiftung macht den großen Mangel an gut ausgebildeten Waldorflehrer*innen zu ihrem zentralen Anliegen. Die junge Stiftung bietet die Möglichkeit, die qualifizierte Ausbildung angehender Waldorfpädagogen zu unterstützen.

Ein besonderes Konzept der Pädagogik bedarf auch einer spezifischen Lehrerbildung. Weltweit suchen mehr als 1.200 Waldorfschulen gute und fundiert ausgebildete Lehrer, die den Zukunftsimpuls der Pädagogik weitertragen. Die Waldorfschulbewegung in Deutschland benötigt derzeit jährlich mindestens 500 ausgebildete Lehrer*innen. Nur etwa die Hälfte der angehenden Kolleg*innen kann dabei eine qualifizierte Ausbildung nachweisen. Insbesondere in den Fächern der Oberstufe (Klassenstufe 9-13) und in den naturwissenschaftlichen Fächern sowie im Bereich Mathematik fehlen qualifizierte Waldorflehrer. Darüber hinaus wird in den kommenden 10 Jahren rund die Hälfte der derzeit tätigen Waldorflehrerinnen und -lehrer in den Ruhestand gehen.

Die Finanzierung der Waldorflehrerausbildung wird seit Jahrzehnten durch die Waldorfschulen und ihre Elternbeiträge getragen. Heute sind die Ausbildungsstätten für Waldorfpädagogik in Deutschland jedoch auf eine anteilige Finanzierung durch Drittmittel angewiesen – insbesondere, wenn mehr Waldorfpädagogen als bisher ausgebildet werden sollen. Ohne diese Unterstützung durch Stiftungs- und Spendengelder reichen die finanziellen Mittel der Hochschulen und Seminare nicht mehr aus, um den Studienbetrieb voll zu finanzieren bzw. eine Erhöhung der Studien- und Ausbildungsplätze zu ermöglichen.

Die Emil-Molt-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Finanzierungssäule für Waldorflehrerausbildung zu schaffen. „Wir stiften dazu an, in eine gute und fundierte Ausbildung für künftige Waldorflehrer zu investieren, weil es zur Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik gut ausgebildete Pädagogen in den Schulen braucht.“ erklärt der Stiftungsvorstand Michael Schröder. Die Emil-Molt-Stiftung stellt sich an die Seite der Eltern, die aus Verantwortung für ihre Kinder und deren gesunde Entwicklung die Waldorfschule gewählt haben und wählen werden. Aktuell befindet sich die Stiftung im Aufbau und sucht Förderer, die das Anliegen unterstützen wollen. „Wir möchten gerne ganz persönlich, vertrauensvoll und individuell mit allen Interessierten über die Möglichkeiten einer Spende, Zustiftung oder Erbschaft zu Gunsten der Emil-Molt-Stiftung sprechen“ betont Michael Schröder. Die Arbeit der Stiftung schließt an Tat und Haltung des Anthroposophen und Unternehmers Emil Molt an, dem es ein Anliegen war, sich für ein lebendiges und vielfältiges Unterrichtswesen einzusetzen. Die Stiftung sieht sich in der Verantwortung, den Kulturimpuls der Waldorfschulgründung von Rudolf Steiner und Emil Molt weiter in die Zukunft zu tragen.

Die spezifische Lehrerbildung für Waldorfschulen soll künftige Waldorflehrer in die Lage versetzen, ihren Beruf mit Enthusiasmus und Kompetenz zu ergreifen. Alle Ausbildungsmöglichkeiten beinhalten von Beginn an große Praxisanteile, die von geschulten Mentoren durch Entwicklungsgespräche begleitet werden. Die Arbeit als Waldorflehrer in Form einer Erziehungskunst setzt Persönlichkeitsbildung voraus. Diese ist zentrales Motiv der Lehrerausbildung. Der stete Umgang mit den Künsten Bildhauerei, Sprache und Schauspiel, Musik und der Bewegungskunst Eurythmie zieht sich neben den pädagogischen Grundlagen oder auch didaktisch-methodischen Lerninhalten durch die gesamte Lehrerbildung.